Europäische Gamer starten Petition, um Online-Spiele vor Serverabschaltungen zu retten
In Europa gibt es erhebliche Anstrengungen, um die Investitionen der Spieler in Online-Spiele zu schützen. Nach der umstrittenen Schließung von The Crew durch Ubisoft gewinnt eine Bürgerinitiative namens „Stop Killing Games“ an Bedeutung. Ziel ist es, die Europäische Union zum Erlass von Gesetzen zu zwingen, um zu verhindern, dass Verlage Spiele nach Beendigung des Supports unspielbar machen.
Die Kampagne „Stop Killing Games“: Eine Million Unterschriften erforderlich
Die von Ross Scott und anderen angeführte Initiative zielt darauf ab, Spieleherausgeber für Serverabschaltungen zur Rechenschaft zu ziehen, die den Spielern ihre In-Game-Käufe und zahllose Spielstunden vernichten. Scott ist vom potenziellen Erfolg der Initiative überzeugt und verweist auf die Übereinstimmung mit bestehenden Verbraucherschutzrichtlinien. Während das vorgeschlagene Gesetz nur innerhalb der EU gelten würde, besteht die Hoffnung, dass sein Erfolg in einem so großen Markt Auswirkungen auf globale Industriestandards haben wird.
Die Kampagne steht vor einer großen Herausforderung: Innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften in verschiedenen europäischen Ländern zu sammeln, um einen Gesetzesvorschlag offiziell einzureichen. Die Teilnahmeberechtigung ist einfach; Teilnehmen kann jeder EU-Bürger im Wahlalter, allerdings variieren die Altersvoraussetzungen je nach Land. Bis August hat die Petition bereits über 183.000 Unterschriften gesammelt, was eine erhebliche frühe Unterstützung zeigt.
Verleger zur Rechenschaft ziehen
Der Anstoß für diese Initiative geht auf die Schließung von The Crew zurück, einem reinen Online-Rennspiel aus dem Jahr 2014, das die Käufe von 12 Millionen Spielern wertlos machte. Dies ist kein Einzelfall; Spiele wie SYNCED und NEXON's Warhaven sind im Jahr 2024 ebenfalls vorzeitig zu Ende gegangen, was das wachsende Problem der geplanten Obsoleszenz in der Spielebranche verdeutlicht.
Scott beschreibt die Praxis als „eine Form der geplanten Obsoleszenz“, bei der Verlage von Verkäufen profitieren und gleichzeitig die Macht behalten, das Produkt zu zerstören, sodass den Spielern nichts anderes übrig bleibt als die Kosten für ihren Kauf. Die Petition plädiert dafür, dass Herausgeber die Spielfunktionalität zum Zeitpunkt der Serverabschaltung aufrechterhalten und so sicherstellen, dass Spieler weiterhin auf ihre gekauften Inhalte zugreifen können. In der Initiative heißt es ausdrücklich, dass Herausgeber „diese Videospiele in einem funktionsfähigen (spielbaren) Zustand belassen müssen“. Die genaue Methode, dies zu erreichen, liegt im Ermessen des Herausgebers.
Der Umfang der Initiative erstreckt sich sogar auf Free-to-Play-Spiele mit Mikrotransaktionen und besagt, dass der Verlust gekaufter In-Game-Gegenstände aufgrund der Serverschließung einen Warenverlust darstellt. Der erfolgreiche Übergang von Knockout City zu einem Free-to-Play-Standalone-Spiel mit privater Serverunterstützung dient als positives Beispiel für eine mögliche Lösung.
Was die Initiative nicht erfordert:
- Verleger verzichten auf geistige Eigentumsrechte
- Herausgeber veröffentlichen Quellcode
- Verlage bieten unbegrenzte Unterstützung
- Publisher hosten Server auf unbestimmte Zeit
- Publisher übernehmen die Haftung für Spieleraktionen
Um die Kampagne „Stop Killing Games“ zu unterstützen, besuchen Sie deren Website und unterzeichnen Sie die Petition. Denken Sie daran, dass nur eine Unterschrift pro Person zulässig ist. Die Website bietet länderspezifische Anweisungen zur Sicherstellung der Signaturgültigkeit. Auch Personen außerhalb der EU können einen Beitrag leisten, indem sie das Bewusstsein für die Initiative und ihre Ziele schärfen. Das ultimative Ziel besteht darin, eine weitreichende Wirkung auf die Spielebranche zu erzielen, zukünftige Spielschließungen zu verhindern und die Investitionen der Spieler zu schützen.